Der Sommer steht vor der Tür und das bedeutet auch, dass die Urlaubszeit beginnt. Weil Menschen mit Rheuma ihre Krankheit auch mit in den Urlaub nehmen, haben wir in der Rock your Arthritis Community ein paar Tipps gesammelt, wie ihr mit Rheuma einen tollen Urlaub verbringt.
1. Wahl des Reiseziels
Klimatische Bedingungen können die Aktivität der Erkrankung beeinflussen. Extreme Kälte und Hitze sowie hohe Luftfeuchtigkeit fördern Schmerzen und Entzündungen eher, während trockene und gemäßigte Zonen meist einen mildernden Einfluss haben. Also was heißt das jetzt im Klartext?
Als wohltuende Reiseziele werden beispielsweise alpine Regionen und Ziele im Mittelmeer beschrieben. Dort herrscht ein gemäßigtes Klima und insbesondere im Mittelmeer auch ein sehr beständiges Wetter.
Auf der anderen Seite berichtet die Community von Schwierigkeiten durch Urlaub an Nord- und Ostsee, wo das Reizklima einen eher negativen Effekt auf die rheumatische Aktivität zu haben schien. Auch lange Flugreisen mit viel Zeitverschiebung oder einfach in andere Bedingungen als die Gewohnten sind für den Körper sehr anstrengend und so auch nicht gut für das Rheuma.
2. Intelligentes Packen
Tipp Nr. 1 ist auf jeden Fall die Verwendung eines Rollkoffers anstatt schwerer Rucksäcke oder Taschen. Und dabei nicht ein Rollkoffer mit zwei Rollen, sondern mit 4 Rollen, damit kein Gewicht auf Hände und Arme ausgeübt wird beim Rollen. Wer optimal vorbereitet sein möchte überprüft vorher ob der Koffer auch gut rollt, denn wenn nur eine der vier Rollen etwas blockiert muss man ihn doch wieder kippen.
Tipp Nr. 2 gilt hier den Medikamenten und ihren zugehörigen Bescheinigungen. Hab am besten die Bescheinigungen direkt bei den Medikamenten, damit du nicht lange suchen musst.
Tipp Nr. 3: Wenn du spezielle Hilfsmittel wie orthopädische Einlagen, Handgelenkstützen oder Gehhilfen benötigst, solltest du diese ebenfalls einpacken.
3. Medikamente-Check im Voraus
Vor der Reise ist es wichtig, einen gründlichen Medikamente-Check durchzuführen. Überprüfe, ob du ausreichend Medikamente für die gesamte Reisedauer dabei hast und plane ggf. einen zusätzlichen Vorrat ein. Beachte, dass im Sommer auch viele Arztpraxen Urlaub machen. Daher solltest du rechtzeitig Rezepte für deine benötigten Medikamente holen.
Wenn du dein Gepäck auf der Reise aus der Hand gibst, besteht immer die Möglichkeit, dass ein Gepäckstück verloren geht oder verspätet ankommt. Teile die Medikamente auf verschiedene Gepäckstücke auf, um das Risiko des Verlusts oder der Beschädigung zu minimieren.
Außerdem ist es für den Notfall sinnvoll eine Liste deiner Medikamente und ihrer Dosierungen bei dir zu tragen, falls du das nicht eh im Notfallpass in deinem Handy gespeichert hast.
4. Informiere dich
Bevor du deine Reise antrittst, solltest du dich über die medizinischen Einrichtungen am Reiseziel informieren. Finde heraus, ob es in der Nähe deines Aufenthaltsortes Krankenhäuser, Apotheken oder Ärzte gibt, die auf rheumatische Erkrankungen spezialisiert sind. Es ist auch ratsam, sich über lokale Ressourcen wie behindertengerechte Einrichtungen, barrierefreie Transportmöglichkeiten oder andere Unterstützungsdienste zu informieren, die dir während deiner Reise zur Verfügung stehen könnten.
5. Vermeide Stress
Wie wir alle wissen wirkt sich Stress negativ auf rheumatischen Beschwerden aus. Versuche daher, Stressfaktoren während deiner Reise zu minimieren. Plane ausreichend Zeit für Aktivitäten ein, um unnötige Eile zu vermeiden. Nimm dir regelmäßig Pausen, um dich zu entspannen und deine Gelenke zu entlasten. Achte darauf, genügend Schlaf zu bekommen und deine Routinen zur Stressbewältigung beizubehalten, sei es durch Meditation, Atemübungen oder andere Entspannungstechniken.
6. Mache zwischendurch Pausen
Pausen sind entscheidend, um deine Gelenke zu entlasten und Schmerzen zu reduzieren. Wenn du längere Strecken zurücklegst, sei es mit dem Flugzeug, Zug oder Auto, plane regelmäßige Pausen ein. Stehe auf, dehne dich aus und mache leichte Übungen, um deine Durchblutung anzuregen und Steifheit zu reduzieren. Nutze diese Pausen auch, um deine Medikamente einzunehmen und deinen Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen.
Warne am besten auch deine Mitreisenden vor, dass du öfter mal eine Pause benötigen wirst. So ersparst du dir unnötige Diskussionen vor Ort und deine Mitreisenden können die Pause auch genießen.
Du siehst, mit der richtigen Planung und Vorbereitung steht einer unvergesslichen Reise auch mit Erkrankung nichts im Wege. Rocke deine Reisen und lasse dich nicht vom Rheuma aufhalten!