Rheuma – was passiert da eigentlich?

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Wie sich rheumatoide Erkrankungen einordnen lassen habe ich dir in meinem Beitrag „Rheuma – was ist das eigentlich“erklärt. Neben der bekanntesten Form, bei der sich Gelenke und Sehnen entzünden, gibt es eine Vielzahl weiterer Formen, bei denen Entzündungen in Muskeln, Blutgefäßen, Bindegewebe und anderen Formen auftreten können. In diesem Artikel möchte ich dir nun erklären, was genau im Körper bei Vorliegen einer entzündlichen rheumatischen Erkrankung passiert. 

Rheuma als Autoimmunerkrankung

Ursächlich für die charakteristischen Entzündungen ist das Immunsystem, das den eigenen Körper angreift. Das Abwehrsystem des Körpers stuft eigene Zellen als fremd ein, bildet Antikörper und autoreaktive T-Zellen gegen sie und greift sie so an. Dieser Prozess wird als Autoimmunreaktion bezeichnet. 

Weitere bekannte Autoimmunerkrankungen sind übrigens Typ I Diabetes, Multiple Sklerose und autoimmune Schilddrüsenreaktionen wie Hashimoto-Thyreoditis. Bekannt im Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen ist die Schuppenflechte (Psoriasis), die auch zu rheumatischen Beschwerden führen kann. 

Prozess der Gelenkentzündung

Die Gelenkinnenhaut, welche den Gelenkspalt von der Gelenkkapsel trennt fängt zunächst an zu wachsen. Von einem gesunden dünnen Häutchen wird sie zu unkontrolliert wachsendem Rheumagewebe, das mit zahlreichen Blutgefäßen durchzogen ist und Flüssigkeit produziert. So entsteht die charakteristische Rötung und Erhitzung sowie Schwellung entzündeter Gelenke. 

Dieses Rheumagewebe, fachlich Pannus genannt, ist sehr aggressiv gegenüber Knorpel und Knochen und kann degenerative Schäden daran hervorrufen. Der Gelenkknorpel wird dünner und im Knochen entstehen kleine Löcher, genannt Usuren oder Erosionen. So wird die Gelenkfunktion eingeschränkt und Bewegungen werden schmerzhaft

Folgen entzündlich rheumatischer Erkrankungen

Gelenkschäden

Wie oben abgesprochen kann es zu Schädigungen an Knorpel und Gelenkknochen kommen. Während das Knorpelgewebe als regenerierbar gilt, sind Schäden am Knochen dauerhaft. Darüberhinaus kann es zu Verformungen und Fehlstellungen der Gelenke kommen, ausgelöst durch langwierig bestehende Entzündungen. Früher waren diese Gelenkverformungen ein großes Problem für die Betroffenen. Heute lassen sich die Entzündungen aber durch verschiedene Therapiemöglichkeiten viel besser behandeln, sodass der Zerstörungs- und Verformungsprozess stark verlangsamt oder sogar aufgehalten werden kann. Schau in meinem Artikel „Rheuma – welche Therapiemöglichkeiten gibt es?“vorbei, um dich umfangreich über die aktuellen medikamentösen Therapiemöglichkeiten zu informieren. Wichtig für dich ist es, Anzeichen für einen Schub oder lokale Entzündungen frühzeitig zu erkennen und deinem Arzt bescheid zu sagen oder selbst die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten, um die Entzündung frühzeitig einzudämmen. 

Systemische Auswirkungen

Neben Schädigungen an Gelenken können die entzündlichen Prozesse der Gelenke Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben. So wirken sich chronische Entzündungsprozesse negativ auf das Herz-Kreislauf-System aus und können zu Entzündungen der Blutgefäße führen. Auch einzunehmende Medikamente wirken sich negativ auf das Herz-Kreislauf-System aus und sollten daher so gering wie möglich aber so viel wie nötig eingenommen werden. In meinem Beitrag „10 Sofortmaßnahmen bei einem Rheumaschub“ zeige ich dir, wie du begleitend zur Medikamenteneinnahme die Eindämmung der Entzündung unterstützen kannst. 

Quellen

Gromnica-Ihle, E. Rheuma ist behandelbar. Springer Berlin, Heidelberg (2018). doi: 10.1007/978-3-662-56812-5

https://www.gesundheitsinformation.de/rheumatoide-arthritis.html (Stand: 01/2023)

https://www.rheuma-liga.de/rheuma/ist-es-rheuma (Stand: 01/2023)

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